Archäologische Grundbegriffe

Die neue Workshop-Reihe ‚Archäologische Grundbegriffe‘ nimmt Abschied von konstruktivistischen Paradigmen – und fragt nach einer neuen Relevanz der antiken Bilder und Objekte. Die räumliche, soziale und ökonomische Re-Kontextualisierung antiker Artefakte und ihrer Bedeutungen ist in den vergangenen Jahren zu immer höherer analytischer Präzision gelangt; der Wert des dadurch ermöglichten, enormen Erkenntnisgewinns steht außer Frage. Ausgehend davon versucht die Reihe, die durch Historisierung und Kontextualisierung ausgelöste, systematische Partikularisierung der archäologischen Befunde und ihrer Botschaften auf den Prüfstand zu stellen. Kann es gegenwärtig gelingen, die spezifischen Aussagen antiker Bilder und Objekte aus dem engen Gehege ihrer individuellen historischen Situationen zu befreien und in Normen und Strategien von weiterer Gültigkeit zu überführen?

In recent years, the spatial, social and economic re-contextualization of ancient artifacts has reached an impressive level of analytic precision and complexity. The new workshop series ‚Archäologische Grundbegriffe‘ (Archaeological Concepts) attempts to challenge the systemic particularization of our archaeological record – a particularization driven by endless data mining, historization, contextualization, and constructivist paradigms. In search for a new impact of ancient images and objects, we want to ask how to benefit from ancient messages under present conditions. Are we able to translate them into norms and strategies of wider concern, while appreciating their individual, historical situations?

Organisation: Prof. Dr. Andreas Grüner, Dr. Julian Schreyer

GLEICHHEIT Sommer 2024

Der dritte Workshop der Reihe Archäologische Grundbegriffe widmet sich dem Begriff der Gleichheit. Analog zum erfolgreichen Workshop Freiheit steht damit eine Idee im Zentrum, die als Schlüssel zur Frage nach der ethischen Dimension antiker Bilder, Objekte und Befunde dienen wird.

The third edition of Archäologische Grundbegriffe (Archaeological Concepts) will focus on the idea of equality. Continuing the productive dialogue of last year’s workshop on the concept of freedom, we will once again examine a philosophical key term in order to develop a deeper understanding of ancient images and objects.

MOSAIK 15.–16.2.24

Die Meisterschaft der antiken Mosaizisten bestand darin, die Welt der Dinge in kleinste Farbeinheiten zu zerlegen, um aus diesen Farbeinheiten wiederum überzeugende Bilder zusammenzusetzen. Mit diesem fundamentalen Verfahren nahm die Antike Strategien der frühneuzeitlichen Drucktechnik, des Impressionismus, des Pointillismus analoger Fernsehapparate und zuletzt der digitalen Displays der Gegenwart vorweg. Ziel des Workshops ist es, aus dieser komplizierten empirischen Vielfalt grundsätzliche Normen der vormodernen Bildproduktion abzuleiten – und damit neue Denkoptionen und Lösungen im Bereich der aktuellen digitalen Bildverfahren anzubieten.

Ancient mosaicists remastered the world of things by cutting it down to tiny units of colour and form – in order to reassemble convincing images. This fundamental approach anticipated early modern printing techniques, 19th century impressionism, the pointillist flicker of outdated television screens and, last but not least, the digitised images of our time. Following the strategies of ancient mosaicists, our workshop aims to deduce fundamental norms of pre-modern image production; and might present new inspirations and solutions to the field of current digital image production.

FREIHEIT 13.–15.7.23

Der erste Workshop der Reihe widmet sich einem Grundbegriff, der in der Formierung der modernen Archäologie im Zeitalter der Aufklärung eine ebenso radikale wie essentielle Rolle spielte: dem Begriff der Freiheit. Gesucht werden kritische Beiträge, die Aussagen und Funktionen antiker Objekte und Bilder im Sinne eines semantischen Reservoirs beleuchten.

The first workshop in our series will focus on a seminal concept of modern European thinking: the concept of freedom, which played a notoriously radical role already in the formation of archaeological hermeneutics in the Age of Enlightenment. We are calling for critical contributions highlighting ancient objects and images concerning that very concept.