ARCHÄOLOGISCHE GRUNDBEGRIFFE

FREIHEIT

13.–15.7.23

Die neue Workshop-Reihe ‚Archäologische Grundbegriffe‘ nimmt Abschied von konstruktivistischen Paradigmen – und fragt nach einer neuen Relevanz der antiken Bilder und Objekte. Die räumliche, soziale und ökonomische Re-Kontextualisierung antiker Artefakte und ihrer Bedeutungen ist in den vergangenen Jahren zu immer höherer analytischer Präzision gelangt; der Wert des dadurch ermöglichten, enormen Erkenntnisgewinns steht außer Frage. Ausgehend davon versucht die Reihe, die durch Historisierung und Kontextualisierung ausgelöste, systematische Partikularisierung der archäologischen Befunde und ihrer Botschaften auf den Prüfstand zu stellen. Kann es gegenwärtig gelingen, die spezifischen Aussagen antiker Bilder und Objekte aus dem engen Gehege ihrer individuellen historischen Situationen zu befreien und in Normen und Strategien von weiterer Gültigkeit zu überführen?

Der erste Workshop der Reihe widmet sich einem Grundbegriff, der in der Formierung der modernen Archäologie im Zeitalter der Aufklärung eine ebenso radikale wie essentielle Rolle spielte: dem Begriff der Freiheit. Versammelt werden kritische Beiträge, die Aussagen und Funktionen antiker Objekte und Bilder im Sinne eines semantischen Reservoirs beleuchten. Besonders ertragreiche Fallbeispiele und Überlegungen werden zur Veröffentlichung in der neuen ‚Zeitschrift für archäologische Aufklärung‘ empfohlen.

Programm, Stand 7.7.23, kurzfristige Änderungen möglich

Donnerstag, 13.7.2023

Orangerie, Schlossgarten 1, 91054 Erlangen: Wassersaal (google maps)

12–18 Uhr Sektion 1

Andreas Grüner, Julian Schreyer (Erlangen) Einführung

Christian Illies (Philosophie, Bamberg) Zwischen Chaos und Regelwerk. Zum Problem der Freiheit in der Kunst

Pause

Christian Kunze (Regensburg) Die griechische Kunst als ethischer Imperativ. Zur Kunstbetrachtung von Johann Joachim Winckelmann

Alexander Heinemann (Tübingen) Wider die Selbstoptimierung. Formensprache und Körperbilder der Antike als Feier der Devianz

Pause

Arne Reinhardt (Heidelberg) Freiheit des Kolorits

Markus Hafner (Graz) Freiheit und Urheberschaft – zur Soziologie des Autors in der griechisch-römischen Literatur der Kaiserzeit

19:45 Uhr: Umtrunk

Freitag, 14.7.2023

Alte Universitätsbibliothek, Universitätsstraße 4, 91054 Erlangen, Zugang über Schuhstraße: Sitzungssaal im 2. OG (google maps)

9–12:30 Uhr Sektion 2

Sabine Neumann (Marburg) Das objet ambigu und die Freiheit der Dinge. Überlegungen jenseits von Kategorienbildungen

Asja Müller (Berlin) Von der (Un-)Freiheit der Bewegung und Wahrnehmung: Das hellenistische Heiligtum als relationaler Akteursraum

Pause

Viktoria Räuchle (München) Die Fesseln der Freiheit

Andreas Maier (Köln), Marcel Weiß (Erlangen) Vorwärts in die Zwangsneurose – Als die Menschheit Freiheit gegen Struktur tauschte

12:30 Uhr: Mittagspause

14–18 Uhr Sektion 3

Karl Hepfer (Philosophie, Erfurt) Freiheit – eine Ortsbestimmung

Joachim Knape (Allgemeine Rhetorik, Tübingen) Möglichkeiten der Unmöglichkeit, die Freiheit abzubilden

Pause

Birgit Bergmann (Freiburg) Freiheit und Krieg im archaischen und klassischen Griechenland – Eine archäologische Perspektive

Sven Günther (Changchun) EID MAR = Freiheit?

Der Abendvortrag von Egon Flaig entfällt.

19:00 Uhr: Abendessen

Samstag, 15.7.2023

Alte Universitätsbibliothek: Sitzungssaal im 2. OG (google maps)

9–14 Uhr Sektion 4

Nathalie-Josephine von Möllendorff (Bamberg) Liberté toujours!: Ikonographien der Freiheit in der Französischen Revolution

Elisabeth Günther (Heidelberg) Nur eine „Freiheit“? Die Ikonographie der Libertas in der Münzprägung der Römischen Kaiserzeit

Pause

Nikolaus Dietrich (Heidelberg) Freiheit qua (dekorative) Unterordnung

Wolfgang Filser (Kopenhagen) Freiheit und Unfreiheit des Archidamos von Thera in der Höhle von Vari

Pause

Andreas Grüner (Erlangen) Zur Ordnung, zur Freiheit! Das revolutionäre Potenzial der klassischen Form

Julian Schreyer (Erlangen) Fazit & Organisatorisches

Call for papers

Organisation: Andreas Grüner, Julian Schreyer

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