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Bis an die Grenzen gehen

Luise Sauer

Sestertius of Hadrianus (probably a copy), Antikensammlung FAU Erlangen-Nürnberg H367, http://www.numid.phil.fau.de/object?lang=de&id=ID367 (22.11.2019)

 

Obverse legend: HADRIANVS AVG(ustus) CO(n)S(ul) III P(ater) P(atriae)
Reverse legend: S(enatus) C(onsulto) / EXERCIT(us) BRITAN(nicus)
Date: AD 134–138
Metal: Bronze
Denomination: Sestertius
Weight: 21.6g
Size: 32mm
Antikensammlung FAU Erlangen-Nürnberg H 367
RIC II Hadrian 458 (no. 913)

 

Der auf der Münzvorderseite dargestellte Hadrian (117–138 n. Chr.) wird oft als „Reisekaiser“ bezeichnet. Grund dafür ist, dass er während seiner Regentschaft nahezu allen Provinzen des Römischen Reiches persönlich einen Besuch abgestattet hat.

Sein Vorgänger Trajan (98–117 n. Chr.) hatte durch viele Kriege das Römische Reich auf bislang ungekannte Größe erweitert. Hadrian dagegen bemühte sich um die Sicherung dieses gewaltigen Staates. Er interessierte sich auch sehr für die griechische Kultur: Als erster Kaiser trug er einen Bart, was als Bekenntnis zur griechischen Philosophie gedeutet wird.

Auf dieser Münze zeigt er sich nun aber ganz militärisch: Wir sehen den Kaiser bei einer Ansprache (adlocutio) an seine Soldaten. Der Kaiser steht, mit einem Brustpanzer und Mantel bekleidet, auf einem Podest und hat die Hände zu einem Redegestus erhoben. Die drei Soldaten mit den Feldzeichen verkörpern das gesamte Heer.

Die kaum noch lesbare Legende der Rückseite besagt, dass diese Münze dem in Britannien stationierten Heer gewidmet ist. Auch für andere Heere der Grenzregion ließ Hadrian solche Münzen prägen. Sie liefen hauptsächlich dort um und richteten ihre Botschaft direkt an die Soldaten: Hadrian widmet euch seine Sorge und Fürsorge.

Aus den antiken Zeugnissen wissen wir, dass Hadrian seine Truppen persönlich besuchte. So versuchte er, die Effektivität des Soldaten zu steigern. Entgegen seinem Image als „Philosophenkaiser“ betont diese Münze den Einsatz Hadrians für ein schlagkräftiges Heer und damit seine Fürsorge für ein stabiles Reich.

Die hier beschriebene Münze ist äußerst selten. Das Exponat der Antikensammlung ist wahrscheinlich nicht antik, sondern ein späterer Nachguss.

 

钱币正面的哈德良(公元117–138年在位)常被称为“巡行皇帝”,因其在位期间几乎到访过罗马帝国的所有行省。

前任皇帝图拉真(公元98–117年在位)发动的多次战争将罗马帝国扩展至前所未有的规模。因此,哈德良皇帝试图稳定住这个庞大的帝国。同时,他对希腊文化十分痴迷。哈德良是罗马皇帝中第一个蓄胡须者,学者们认为这表明哈德良对希腊哲学的热爱。然而,这枚钱币中的哈德良显然是在行军途中。

我们看到皇帝正在向士兵发表演说。皇帝身着胸甲和外衣站在讲台之上,抬起双手做演讲状。三个士兵举起军团徽记站在皇帝面前。图像正中央还显示他们携带着军团鹰旗。

钱币背面几乎难以辨识的铭文表明这枚钱币是为不列颠行省的罗马驻军铸造的。哈德良也为戍边的其他军队铸造了类似钱币。这些钱币流通于军营,意图向军队传达哈德良对军队的倾力关照。据古代史料,我们知道哈德良曾亲自检阅过多支军队。他希望借此方式提振士兵的士气。

与他“哲人皇帝”形象相反的是,这枚钱币刻画的是哈德良从戎指挥,亲率威武之师以稳定广袤帝国的统帅形象。该钱币极为稀有,埃尔朗根古代艺术品收藏馆的这一枚极有可能是后来的仿制品,而非古代真品。

 

Hadrian (AD 117–138), who is depicted on the front side of the coin, is often called the “travelling emperor”, since he visited almost all provinces of the Roman Empire.

His predecessor Trajan (AD 98–117) had extended the Roman Empire to an unprecedented size with many wars. Hadrian, on the other hand, tried to stabilize this huge empire. He was also very interested in Greek culture: he was the first emperor to wear a beard, which scholars interpret as a commitment to Greek philosophy.

However, on this coin we see him in a typical military context. We see the emperor during a speech (adlocutio) towards his soldiers. The emperor, wearing cuirass and coat, stands on a pedestal and has raises his hands to a speaking gesture.

The three soldiers in front of him and their signs represent the legion. They also carry the legion’s eagle, visible in the center of the image. The barely legible legend states that this coin was dedicated to the army stationed in Britain. Hadrian also minted similar coins for other armies in the border region.

They circulated mainly there and in this way they directly addressed the soldiers, showing the dedication of Hadrian towards his troops. From ancient sources we know that Hadrian visited his troops personally. That way, he tried to increase the affection of the soldiers. Contrary to his image as a “philosopher emperor”, this coin emphasizes the engagement of Hadrian in the military sphere, to guarantee a stable empire with the help of a powerful army.

The coin described here is extremely rare. The piece in the Antikensammlung Erlangen is probably not ancient, but a later copy.

 

Bibliography:

  • Anthony Richard Birley, Hadrian – der rastlose Kaiser, Zaberns Bildbände zur Archäologie = Sonderbände der Antiken Welt (Mainz 2006).
  • Christoph Michels, Reich und Reichsgedanke auf den Münzen der Antoninen, in: Benedikt Eckhardt – Katharina Martin (Hrsg.), Eine neue Prägung: Innovationspotentiale von Münzen in der griechisch-römischen Antike (Wiesbaden 2016) 57–90.
  • Jan Stäcker, Princeps und miles. Studien zum Bindungs- und Nahverhältnis
    von Kaiser und Soldat im 1. und 2. Jahrhundert n. Chr., Spudasmata 91 (Hildesheim 2003).
  • Marco Vitale, Personifikationen von provinciae auf den Münzprägungen unter
    Hadrian: Auf den ikonographischen Spuren von „Statthalterprovinzen“ und
    „Teilprovinzen“, Klio 94/1, 2012, 156–174.