Setting War in Scene

Den Krieg in Szene setzen

Aurora Botsch

Dupondius of Marcus Aurelius, Antikensammlung FAU Erlangen-Nürnberg H382, http://www.numid.phil.fau.de/object?lang=de&id=ID374 (22.11.2019)

Obverse legend: M(arcus) ANTONINVS AVG(ustus) – GERM(anicus) SARM(aticus) TR(ibunicia) P(otestate) XXXI
Reverse legend: IMP(erator) VIII [CO(n)S(ul)] III P(ater) P(atriae) / DE GERM(anis)
Date: AD 176–177
Metal: Bronze
Denomination: Dupondius
Weight: 10.73g
Size: 23mm
Antikensammlung FAU Erlangen-Nürnberg H 382
RIC III M. Aurelius 306 (no. 1181)

 

Eine gute Kriegsführung gehört ebenso zu den wichtigen Qualitäten eines römischen Herrschers wie eine gute Inszenierung. Darstellungen besiegter Feinde waren ein ausdrucksstarkes Mittel, um eine erfolgreiche Schlacht darzustellen.

Diese Münze zeigt das Porträt des Kaisers Mark Aurel auf der Vorderseite. Das tropaion auf der Rückseite der Münze ist ein typisches Siegeszeichen. Rüstungsteile und Waffen der Feinde wurden auf einen Pfosten gehängt und dort aufgestellt, wo man das gegnerische Heer besiegt hatte. Rechts und links daneben sieht man die Verlierer der Schlacht: ein gefesselter Germane und eine trauernde Frau, beide Personifikationen der besiegten Germanen. Darunter steht DE GERM(anis): „(Sieg) über die Germanen“.

Seit dem Einfall der Germanen in die Stadt Rom im 4. Jahrhundert v. Chr. waren die Germanen bei den Römern sehr gefürchtet. Unter der Herrschaft Mark Aurels gab es zahlreiche militärische Konflikte zwischen Römern und den germanischen sowie sarmatischen Stämmen, welche im heutigen Ungarn und Rumänien lebten. Diese militärischen Erfolge wurden als Ehrentitel offizielle Namensbestandteile des Kaisers, wie sie auf der Vorderseite der Münze zu lesen sind: M(arcus) ANTONINVS AVG(ustus) GERM(anicus) SARM(aticus).

Die archäologischen Spuren dieser sogenannten „Markomannenkriege“ sind spärlich. Die Münze scheint daher ein wichtiges Zeugnis dieser Ereignisse zu sein. Doch sie verrät nichts davon, dass sich die Kriege über eine lange Zeit hinzogen. Sie präsentiert nur den Erfolg des Kaisers und inszeniert ihn als guten Herrscher.

 

优秀的统帅能力是一名优秀的罗马统治者的最重要的素质之一,披挂上阵就像一场精彩演出的一样。展现敌人们溃败臣服的姿态,是对一次战役的胜利最有说服力的表现方式。

这枚钱币正面是马可·奥勒留的头像。钱币背面刻画的“胜利柱”是古罗马时代一种典型的胜利纪念物,即在军队获胜的地点,竖起一根长杆,上挂满战败敌人的残盔破甲和武器,以示胜利。下方左右两侧便是丢兵卸甲的战败者:一个带着镣铐的日耳曼人和一位哀伤的女性,二者代表着被击败的日耳曼民族。下面的铭文为“DE GERM(anis)”——“对日耳曼人的胜利”

在马可·奥勒留统治时期,罗马人同居住在今天的匈牙利和罗马尼亚地区的日耳曼和萨尔玛提雅部落冲突、战事不断。这些军事业绩以正式授予的、成为皇帝名称一部分的荣誉头衔得以呈现,正如我们在钱币正面看到的:M(arcus) ANTONINVS AVG(ustus) GERM(anicus) SARM(aticus)(日耳曼、萨尔玛提雅之奥古斯都——马可·安东尼努斯)

对于同这一日耳曼部落的战争,即所谓的“马尔科曼战争”,考古学上的依据并不多。因而这枚钱币似乎就成为这些战事的重要佐证。然而钱币本身并没有说明,这些战事持续了很长时间。它只表现了皇帝的功绩,也塑造了一个优秀统治者的形象。

 

Good warfare is as important for an emperor as presenting his achievements to the public. Depictions of defeated enemies were impressive symbols of a successful battle.

This coin shows the portrait of emperor Marcus Aurelius on the front side. The tropaion on the back of the coin is a typical sign of victory. Cuirasses, shields and weapons of the enemies were hung on a post and set up at the spot where the hostile army had been defeated. Left and right of the tropaion we see the captives: a soldier with tied hands and a mourning woman, both the representation of the Germanic people. Below we read DE GERM(anis): “(victory) over the Germans”.

Ever since the Germanic invasion of the city of Rome in the 4th century BC the Romans had feared the Germans. Under the rule of Marcus Aurelius, there were numerous military conflicts between Romans and the Germanic and Sarmatian tribes, which lived in modern Hungary and Romania. These military successes became part of the official name of the emperor. They were honorary titles, and are written on the front side of the coin: M(arcus) ANTONINVS AVG(ustus) GERM(anicus) SARM(aticus).

The archaeological traces of these so-called “Marcomannic Wars” are scarce. The coin is therefore an important testimony for these events. But it does not reveal that the wars lasted for a long time. It only presents the success of the emperor and stages him as a good ruler.

 

Bibliography:

  • H. Preidel, Die Markomannenkriege von 166-180 n. Chr. in wirklichkeitsnaher Sicht, Bohemia 17, 1976, 9–37.